IHKs sehen Mindestlohndebatte kritisch
Die Präsidenten der Industrie- und Handelskammern (IHK) in Schwerin und Rostock, Matthias Belke und Klaus-Jürgen Strupp, äußern erhebliche Bedenken angesichts der aktuellen Debatte um eine mögliche Anhebung des Mindestlohns und warnen vor potenziellen wirtschaftlichen Risiken.
Beide Präsidenten sind sich einig, dass die öffentlich diskutierte Forderung nach einer 25-prozentigen Erhöhung des Mindestlohns eine erneute politische Einmischung in die Festlegung des Mindestlohns darstellt. Sie betonen, dass die Festlegung des Mindestlohns gesetzlich geregelt ist und der Zuständigkeit der Mindestlohnkommission obliegt. Eine politische Einflussnahme auf die Lohnfestlegung sehen sie als inakzeptabel an.
Die IHK-Präsidenten weisen auf die potenziellen wirtschaftlichen Auswirkungen hin und betonen, dass eine abrupte Erhöhung des Mindestlohns eine Lohn-Preisspirale auslösen und zu steigenden Preisen sowie einer anhaltenden Inflationsgefahr führen könnte. Dies hätte zur Folge, dass Arbeit teurer wird, die Preise steigen und die Nachfrage gedämpft wird. Insbesondere im Tourismusland Mecklenburg-Vorpommern könnten diese Auswirkungen spürbar sein. Zusätzlich ist das Lohnabstandsgebot von großer Bedeutung, um den sozialen Frieden in den Betrieben zu wahren. Eine plötzliche Lohnanpassung nach oben aufgrund des Mindestlohns könnte viele Unternehmen angesichts der Gesamtbelastungen wirtschaftlich überfordern und zu ihrem Marktaustritt führen.
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Matthias Belke betont, dass die wirtschaftliche Situation für viele mittelständische Unternehmen, die als tragende Säulen der regionalen Wirtschaft gelten, zunehmend untragbar wird. Er erklärt, dass politische Entscheidungen und weitere Regulierungen das langjährige Erfolgsrezept, nämlich durch Leistung und Engagement Wachstum und Wohlstand zu schaffen, untergraben und erhebliche negative Auswirkungen auf die Wirtschaft haben. Belke fordert, dass weiterhin der Grundsatz gelten sollte, dass Geld nur verteilt werden kann, wenn es zuvor erwirtschaftet wurde. Er weist darauf hin, dass Teile der Politik wirtschaftliche Zusammenhänge möglicherweise nicht hinreichend berücksichtigen.
Die Wirtschaft sieht sich bereits einer Vielzahl von Herausforderungen gegenüber. Neben der Bewältigung der COVID-19-Pandemie und steigenden Energiekosten kämpft sie mit einem erheblichen Arbeitskräftemangel, Bürokratielasten und Infrastrukturdefiziten. Hinzu kommt die veränderte Konsumhaltung der Verbraucher, die vermehrt auf Preise achten.
Beitrag basiert auf einer Pressemeldung von: IHK Rostock